Im Laufe der 2010er Jahre erobert sich Travis Scott nach und nach die Rap-Welt – bis er 2018 mit Erscheinen seines dritten Albums „Astroworld“ endgültig zu einem der wichtigsten Player im Game avanciert. Zu verdanken hat er diesen kometenhaften Aufstieg in großen Teilen einem gewissen Kanye West, der Travi$ Scott, wie er seinen Künstlernamen damals noch stilisiert, in den Anfangstagen unter seine Fittiche nimmt. Inzwischen könnte „La Flame“ mit den Gold- und Platinauszeichnungen für Tracks wie „Goosebumps“, (featuring Kendrick Lamar), „Butterfly Effect“, „Sicko Mode“ (ft. Drake) oder „Highest in the Room“ sicherlich ganze Wände tapezieren. Sein Erfolg spiegelt sich auch in der Liste der bisherigen Kollaborationen wider, die unter anderem die Namen Beyoncé, Ed Sheeran, The Weeknd, Justin Bieber, SZA und natürlich Kanye West enthält. Keine Frage, Travis Scott spielt in der obersten Liga.
Von „Owl Pharao“ bis „Astroworld“Am 30. April 1991 erblickt Travis Scott als Jacques Berman Webster II in Houston, Texas das Licht der Welt. Houston ist zugleich der Ort seines Aufwachsens und sicher nicht ganz unschuldig am von Trap und Southern Hip-Hop beeinflussten Sound des Rappers, Sängers, Songwriters und Produzenten. Schon als Teenager beschäftigt er sich nicht nur als Konsument mit Musik. Mit Freunden unternimmt er erste musikalische Gehversuche, so etwa mit OG Chess, mit dem er 2011 eine Formation namens The Classmates bildet und einige EPs und Mixtapes unter die Leute bringt. Sein begonnenes Collegestudium schmeißt er zugunsten einer Musikkarriere hin und geht zunächst nach New York City und schließlich nach Los Angeles. In der Stadt der Engel wartet eine schicksalhafte Begegnung: Über Rapper T.I. lernt Travi$ Scott Kanye West kennen, der fortan als Mentor agiert. So unterstützt er den aufstrebenden Newcomer bei der Arbeit an dessen erstem Solo-Mixtape „Owl Pharao“, das 2013 erscheint. Gleich mit diesem frühen Release kann Travis Scott die Musikkritiker von sich überzeugen.2014 droppt Travis Scott ein zweites Mixtape. Dieses trägt den Titel „Days Before Rodeo“ und fungiert als Teaser für das Debütalbum „Rodeo“, das ein gutes Jahr später, im September 2015, herauskommt. Das Mixtape erhält ebenso gute Reviews wie der Vorgänger; das Album platziert sich auf #3 der US-Billboardcharts – ein geglückter Start in die Musikkarriere! Es kommt wie es kommen muss und mit seinem zweiten Lonplayer „Birds in the Trap Sing McKnight“ führt Travis Scott 2016 die US-Hitparade an. In Deutschland ist er zu diesem Zeitpunkt zwar auch längst kein Geheimtipp mehr, doch der ganz große Durchbruch lässt hierzulande noch auf sich warten. Allerdings nicht allzu lange: Schon das Kollaboalbum „Huncho Jack, Jack Huncho“ mit Quavo findet großen Anklang; mit „Astroworld“ aber tritt La Flame 2018 einen weltweiten Siegeszug an. Die mit Abstand erfolgreichste Singleauskopplung ist „Sicko Mode“, auf der sich Drake die Ehre gibt. „Butterfly Effect“, „Stargazing“ und „Yosemite“ stehen bei der Hörerschaft ebenfalls hoch im Kurs.
Album Nr. 4: „Utopia“Sowohl der Erfolg als auch die Genialität von „Astroworld“ klingen noch eine ganze Weile nach. Von der Bildfläche verschwindet Travis Scott dennoch nicht. Ganz im Gegenteil: 2019 zeichnet die Netflix-Doku „Look Mom I Can Fly“ den Werdegang des Senkrechtstarters nach. Im selben Jahr erscheint die Kollabo-Compilation „JackBoys“ mit einem „Highest in the Room“-Remix mit Rosalia und Lil Baby. Fans, die auf ein neues „richtiges“ Album warten, werden 2023 erlöst. „Utopia“ heißt das vierte Solowerk des Rappers. Die zugehörige US-Tour ist restlos ausverkauft. Wenig später legt der Superstar nach und kündigt die Fortsetzung der „UTOPIA – Circus Maximus World Tour“ an, die Travis Scott 2024 auch nach Deutschland führt.
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